Seit dem 11. Jahrhundert wird die weiße Rebe des Traminers in Südtirol angebaut. Die Bezeichnung “Tramin” stammt von der gleichnamigen südtiroler Gemeide ab. Dass der Traminer schon so lange so beliebt ist, liegt an seinem ursprünglichen Charakter und seinem üppigen Bouquet. Auch hat ihm die außergewöhnliche Aromenvielfalt die Bezeichnung “Gewürztraminer” eingebracht. In der Tat wird der Traminer im deutschsprachigen Raum jedoch noch unterschätzt. Bevorzugt werden hier oft spritzige und leichte Weißweine wie der Riesling.
In Italien und Spanien hingegen wird der Traminer gerne und oft genossen. Zu recht. Denn dieser Weißwein hat Finesse und Struktur. Er ist außergewöhnlich mineralisch, harmonisch und charakterstark. Das Aroma des Gewürztraminers weist dezente Nuancen von Ananas, Litschi, Rose, Kräutergewürz und Papaya auf. Eine feine Note von Blütenhonig rundet dieses Geschmackserlebnis ab. Am Gaumen fühlt sich der Traminer sanft cremig an, und er überzeugt mit einer angenehm milden Säure. Dieser charaktervolle Weißwein leuchtet in mittlerem Grüngelb und zeigt silberne Reflexe. Er lässt sich lange lagern, vor allem als edelsüße Auslese.
Der intensiv fruchtige und würzige Traminer schmeckt hervorragend zu einer klassischen mit Speck und Käse bestückten Brotzeitplatte, deswegen ist er in Österreich ein beliebter Hüttenwein. Sowohl ein halbtrockener als auch ein trockener Traminer passt wunderbar zu pikanten Gerichten, auch zu asiatischer und chinesischer Küche. Ein süßer Traminer harmoniert großartig zu Schokoladen- oder Marzipan-Desserts.