Viognier wird überwiegend an der Rhône in Frankreich angebaut. Die Traube war nach der Reblauskrise Ende des 19. Jahrhunderts fast verschwunden. In Frankreich wurden 1968 nur noch 14 ha Rebfläche verzeichnet. Mitte der 1980er Jahre erlebten die Rhôneweine eine Renaissance, von der die Viognierrebe profitierte. Der Bestand entwickelte sich insgesamt auf 6.372 ha (2015) in Frankreich.
In Deutschland war die Rebsorte kaum zu finden. Aufgrund der zunehmenden Erwärmung nimmt der Anbau in den letzten Jahren leicht zu. 2018 waren hierzulande 26 Hektar mit der Sorte bestockt. Viognier ist sehr trockenresistent, aber dafür relativ anfällig für den echten Mehltau.
Vollreife Viognier-Trauben sind tief goldgelb und fast schon braun, entsprechend kräftig und intensiv ist die Farbe des Weines. Die Weine besitzen häufig hohe Alkoholwerte von 13,5 bis 14,5 Vol. Prozent und haben ein prägnantes Geschmacksbild. Charakteristisch ist der aromatische Duft des Viognier, der an reife Aprikose, Mango, Pfirsich und andere exotische Obstsorten sowie Blütenaromen erinnert. Die Weine sollten jung getrunken werden, wenn ihr Duft noch jugendlich präsent und ihr schwaches Säuregerüst noch nicht verblichen ist.
Wegen der niedrigen Erträge und der weltweit nur 11.985 ha Anbaufläche sind die Viognier-Weine meist hochpreisig. Sie passen gut zu pikanten asiatischen Gerichten