Frizzante
Frizzante, das bedeutet „prickelnd“. Vino frizzante ist der italienische Name von Perlwein: ein moussierender Wein mit einem Mindestalkoholgehalt von 7 % vol., der bei 20 °C einen Kohlensäure-Überdruck von 1 bis maximal 2,5 bar aufweist. Ab einem Druck von 3 bar oder mehr spricht man von Schaumwein. Vino frizzante enthält also weniger Kohlensäure als Sekt und Schaumweine allgemein.
Vino Frizzante – deutsch als Perlwein bekannt
Bei Vino frizzante und Perlweinen allgemein wird die enthaltene Kohlensäure in der Regel zugesetzt (exogene Kohlensäure). Sie kann aber auch aus der ersten oder zweiten Gärung stammen, wenn der Most oder Wein in einem Drucktank vergoren wurde (endogene Kohlensäure). Endogene Kohlensäure schließt auch ein, dass die Kohlensäure zwar bei der Gärung entstanden ist, aber dem Produkt erst später wieder zugesetzt wird. Das ist etwas anderes als bei Sekt, wo die Kohlensäure aus der zweiten Gärung stammt. Aber auch hochwertige Vini frizzanti unterscheiden sich deutlich von einfachen Perlweinen. Bei hochwertigen Vini frizzanti wird die Gärungskohlensäure bei der Gärung aufgefangen und dem Wein nach der Gärung wieder zugeführt.
Frizzante: Wein der prickelt
Vino frizzante sprudelt weniger als sein Vetter der Schaumwein, auf Italienisch: Vino Spumante. Er zeichnet sich durch ein feines Moussieren und einen geringeren Alkoholgehalt aus als beim Schaumwein. Deshalb empfiehlt sich ein gut gekühlter Frizzante (6-8 °C) als nahezu idealer Aperitif im Sommer, weil er auch bei heißen Temperaturen den Körper weniger stark belastet als höherprozentiger Sekt. Generell empfinden viele Weinkenner das Weniger an Kohlensäure und Alkohol im Frizzante als angenehm und italienische Winzer stellen ganz hervorragende Vini frizzanti her, die es verdienen, probiert zu werden.
Frizzante: Prosecco und mehr
Der bekannteste Vino frizzante ist ohne jeden Zweifel der Prosecco Frizzante – wenn auch die Schaumwein-Variante, der Prosecco Spumante, noch viel verbreiteter ist. Prosecco stammt aus den norditalienischen Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Die Prosecco-Schaum- und Perlweine haben eine geschützte DOC-Herkunftsbezeichnung. In einigen Anbaugebieten, darunter Valdobbiadene, sind sie mit der höherwertigen DOCG-Denomination ausgezeichnet.
Sehr bekannt sind auch die verschiedenen Spielarten der roten Lambrusco-Perlweine. Sie kommen oft „dolce“ daher und genießen nicht den besten Ruf unter Weinkennern – aber wenn er gut gemacht ist, kann auch ein Vino Frizzante Rosso eine feine Süße mit intensiven Aromen vereinen. Die unterschiedlichen Sorten und auch Qualitäten der italienischen Frizzante-Weine sind eine Folge abweichender Herstellungsverfahren, der eingesetzten Rebsorten und letztlich der Qualität des Grundweines. Gute Beratung ist hier das A und O, um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Frizzante Bianco
Wie beim Sekt, Champagner, Cava, Spumante und so weiter ist auch beim Vino Frizzante die alles dominierende Farbe Weiß, auf Italienisch: bianco. Vini frizzanti bianci werden von Südtirol bis Sizilien hergestellt und das in allen Qualitäten. Als Prosecco Valdobbiadene DOCG oder als Wein von der Stange für den Discounter. Und so wie in Deutschland leidenschaftliche Winzer hervorragende Winzersekte und Winzer-Seccos produzieren, stehen ihnen ihre italienischen Kollegen in nichts nach. Hier gilt es eine Welt zu entdecken, die mit ganz neuen geschmacklichen Eindrücken lockt: Es muss nicht immer Prosecco sein.
Frizzante kaufen
Die wachsende Beliebtheit von Vrizzante-Weinen und Perlweinen allgemein hat dazu geführt, dass man Vini frizzanti mittlerweile nahezu überall erwerben kann, ob Rewe, Lidl oder Aldi und Co. Allerdings kann einen das mittlerweile gar nicht mehr so kleine Angebot an den sanft prickelnden Frizzanti vor die Qual der Wahl stellen. Ein hoher Preis ist nicht zwingend ein Ausweis für geschmackliche Qualität und viele Winzer-Frizzanti gelangen gar nicht erst in die Regale der großen Händler – von den Discountern ganz zu schweigen. Am besten ist es auch hier, sich an den kompetenten Fach- oder Onlinehandel zu wenden, wo intensive Kontakte zu Winzern gepflegt werden und man manches Tröpfchen für sich gewinnen kann, dass den Supermarkt-Käufern vorenthalten bleibt.