Perlwein
Perlwein (französisch „vin pétillant“, italienisch „vino frizzante“) ist ein moussierender Wein mit einem Mindestalkoholgehalt von 7 % vol., der bei 20 °C einen Kohlensäure-Überdruck von 1 bis maximal 2,5 bar aufweist. In Deutschland ist er auch unter dem Namen Secco bekannt. Ab einem Druck von 3 bar oder mehr spricht man von Schaumwein. Die enthaltene Kohlensäure wird in der Regel zugesetzt (exogene Kohlensäure), kann aber auch aus der ersten oder zweiten Gärung stammen, wenn der Most oder Wein in einem Drucktank vergoren wurde (endogene Kohlensäure). Endogene Kohlensäure schließt auch ein, dass die Kohlensäure zwar bei der Gärung entstanden ist, aber dem Produkt erst später wieder zugesetzt wird.
Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure
Hierbei handelt es sich um einen Wein, der mit exogener Kohlensäure versetzt wurde. Fachleute sprechen manchmal auch davon, dass ein Wein „verperlt“ wird. Einem als „Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure“ deklariertem Perlwein ist technisches CO2 zugesetzt worden. Das ist etwas anderes als bei Sekt, wo die Kohlensäure aus der zweiten Gärung stammt. Aber auch hochwertige Perlweine unterscheiden sich deutlich von solchen einfachen Perlweinen. Bei hochwertigen Seccos wird die Gärungskohlensäure bei der Gärung aufgefangen und dem Wein nach der Gärung wieder zugeführt.
Perlwein und Sekt – der Unterschied
Der Hauptunterschied wurde schon genannt: Perlwein hat lediglich einen Druck von 1 bis 2,5 Bar, während Sekt einen Druck von mindestens 3,5 Bar: Perlwein sprudelt also weniger und zeichnet sich eher durch ein dezentes Moussieren aus. Außerdem muss beim Sekt die Kohlensäure zwingend durch eine zweite Gärung entstanden sein. Das unterscheidet Sekt nicht nur von Perlweinen, sondern auch von einfachen Schaumweinen. Weder still noch übertrieben kohlensäurehaltig: So ist Perlwein eine leichte, bekömmliche Alternative zu Sekt und anderen Schaumweinen.
Deutscher Perlwein
Weil der italienische Prosecco frizzante in Deutschland immer mehr in Mode gekommen ist, sahen sich auch deutsche Winzer veranlasst, wieder mehr Perlwein herzustellen und damit auch eine deutsche qualitative Alternative zum Sekt herzustellen und anzubieten. In Deutschland dienen meist Cuvées als Grundlage für Seccos. Hier wie überall sonst auch werden Perlweine zudem überwiegend aus Weißweinen hergestellt. Beliebte deutsche Rebsorten für Perlweine sind Scheurebe und Riesling. Für rebsortenreine Perlweine wird hingegen gerne Muskateller verwandt, dessen filigrane Säure sich sehr gut für Perlweine eignet. Der Alkoholgehalt eines Perlweines muss mindestens 7,0 Vol.-% betragen. Auch Perlweine werden in trocken und halbtrocken differenziert. Bei einem Restzuckergehalt bis zu 35 Gramm pro Liter handelt es sich um einen trockenen Perlwein. Sind es mehr als 50 Gramm pro Liter, ist es ein lieblicher oder milder Perlwein. Dazwischen spricht man wie bei den Stillweinen von halbtrocken. Deutscher Perlwein wird oft in Flaschen mit Schraubverschluss angeboten. Es sind aber auch Falschen mit Korken oder sogar Kronkorken möglich.
Perlwein Beispiele
Der nach wie vor populärste Perlwein ist auch in Deutschland der italienische Prosecco, der sich als leichtere Variante gegenüber den Schaumweinen und Sekten mit hohem Kohlensäuregehalt großer Beliebtheit erfreut. Dem beliebten Prosecco steht aber mittlerweile eine große Auswahl an deutschen Winzer-Perlweinen gegenüber. Sie werden meist als Secco vermarktet und können den Anhängern des spritzigen Genusses eine ebenso große Freude bereiten. Qualitativ sind solche Winzer-Seccos den Produkten, die unter bekannten Handelsnamen vermarktet werden (Kellergeister Perlwein, Canei Perlwein etc.) bestimmt überlegen. Es sind nicht zuletzt solche Perlweine von der industriellen Stange gewesen, die dem Ruf des Perlweins nachhaltig geschadet haben. Dass es auch anders geht, beweisen die zahlreichen hochwertigen Seccos von mit Liebe und Herzblut arbeitenden Winzern.
Perlwein kaufen
Jedes gute Fachgeschäft im Einzelhandel führt unterschiedliche Sorten von Perlwein. Um hochwertige Winzer-Perlweine für sich zu entdecken, kann aber der erweiterte Blick lohnend sein. Winzer-Direktvermarktung und auch spezialisierte Weinhändler, die stationär oder online ihr Sortiment anbieten, können wahre Fundgruben für Kenner sein und manch eine interessante Alternative zum Vorschein bringen.