Prosecco
Prosecco ist nicht nur der auch außerhalb Italiens überaus beliebte spritzige Tropfen im Glas, sondern auch eine geschützte Ursprungsbezeichnung für italienische Schaumweine („Prosecco Spumante“), Perlweine („Prosecco Frizzante“) und auch stille Weine aus den norditalienischen Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Die Prosecco-Schaum- und Perlweine haben eine geschützte DOC-Herkunftsbezeichnung. In einigen Anbaugebieten, darunter Valdobbiadene, sind sie mit der höherwertigen DOCG-Denomination ausgezeichnet.
Prosecco und Italien: eine himmlische Verbindung
Prosecco, der schnörkellose und beschwingte Genuss, ist zum Inbegriff des italienischen Schaum- und Perlweins geworden. Jährlich werden mehr als 600 Millionen Flaschen Prosecco produziert, von denen etwa 70 Prozent exportiert werden. Davon sind rund 90 Millionen Flaschen der DOCG-Kategorie zuzuordnen, der große Rest ist DOC. Die Grundlage für Prosecco ist die Glera-Traube, die einen Anteil von mindestens 85 Prozent im Prosecco haben muss. Die Glera-Traube zeichnet sich durch eine feine Aromatik aus. Der Rest setzt sich aus anderen lokalen Sorten zusammen, das sind sowohl autochthone Rebsorten (Bianchetta, Perera, Verdiso, Glera lunga) oder international kultivierte Sorten wie Chardonnay, Pinot bianco, Pinot grigio und Pinot nero.
Neben Schaumweinen und Perlweinen werden aus der Glera-Traube auch stille Weißweine ohne Kohlensäure hergestellt (Prosecco spento, Prosecco tranquillo), die jedoch außerhalb der italienischen Landesgrenzen kaum bekannt sind.
Prosecco-Herstellung
Der Schaumwein Prosecco Spumante ist ein Sekt. Die Kohlensäure wird entweder durch Flaschengärung oder aber auch durch Tankgärung (Metodo Martinotti) erzeugt. Denn im Gegensatz zum französischen Champagner oder deutschem Winzersekt wird Prosecco oft durch Tankgärung und nicht durch die aufwändigere Flaschengärung hergestellt. Dadurch hat der Spumante einen viel höheren Kohlendioxidgehalt – im Idealfall eine feine Perlage, die sich lange im Glas hält. Typisch für einen Prosecco Spumante ist der herkömmliche Sektkorken, der mit einer Drahtklammer verschlossen wird. Dies ist aufgrund des hohen Drucks notwendig.
Prosecco Frizzante ist ein Perlwein mit geringem Kohlendioxidgehalt. Für dessen Herstellung wird meist einem stillen Wein Kohlendioxid zugesetzt (Imprägnierverfahren). Oder er wird durch Tankgärung hergestellt. Ein solcher Frizzante gibt nach dem Öffnen der Flasche sehr schnell sein Kohlendioxid ab. Wegen des geringen Drucks reicht ein einfacher Korken, der mit einer Schnur gesichert wird. Inzwischen begegnen auch Flaschen mit Kronkorken, Schraubverschlüssen oder ähnlichem.
Prosecco Valdobbiadene
Die Hügel im Veneto um die Städte Conegliano und Valdobbiadene sind das ursprüngliche Anbaugebiet des Prosecco. Die Weinberge befinden sich hier ausnahmslos in Hanglagen, die teilweise so steil sind wie die Steilhänge an der Mosel. Nur Prosecco, der aus diesen Weinbergen stammt, darf sich „Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG“ nennen.
Übrigens gibt aus dieser Region, und zwar aus den nahe Valdobbiadene gelegenen Gemeinden Fol und Saccol noch eine seltene Art, den Cartizze. Das ist eine besonders hohe Qualitätsstufe des Prosecco. Leider ist er wegen der nur geringen Produktionsmenge außerhalb Italiens nur äußerst selten erhältlich – eine Reise nach Valdobbiadene lohnt sich!
Prosecco Rosé
Erst seit 2021 gibt es Prosecco auch in pinker Farbe. Was ist Prosecco Rose? Auch Rosé-Prosecco besteht wie sein weißer Verwandter zu 85 Prozent aus der weißen Glera-Traube. Sonst dürfte er ja auch nicht Prosecco heißen. Aber die restlichen Prozent stammen macht die rote Rebsorte Pinot Nero aus, die auch in Deutschland angebaut wird und hierzulande Spätburgunder genannt wird. Prosecco Rosé gibt es gibt es nur als Schaumwein (Spumante), nicht aber als Perlwein (Frizzante). Beim Prosecco Rosé bringt die Spätburgundertrau zur Prosecco-typischen Frische und Spritzigkeit eine abgerundete Frucht und würzige Noten mit ins Glas.
Prosecco Alkoholgehalt
Im Vergleich zum Sekt hat einen sehr ähnlichen Mindestalkoholgehalt: Ein Prosecco Frizzante hat mindestens 10,5 Prozent und ein Prosecco Spumante mindestens 11 Prozent Alkoholgehalt. Wohlgemerkt: das sind Mindestwerte. Der Alkoholgehalt von Sekt (mindestens 10 Prozent) ist zwar geringer, aber tatsächlich enthalten die meisten handelsüblichen Sekte zwischen 11 und 12 Prozent. Auch der Stillwein hat einen ähnlichen Mindestwert, nämlich 10,5 Volumenprozent.