Roséwein
Roséweine sind sehr helle Weine, die mit verschiedenen Methoden aus roten Trauben hergestellt werden. Die Beeren werden nur wenige Stunden auf der Maische belassen. Je intensiver der Kontakt mit den Beerenhäuten ist, desto stärker tendiert der Roséwein ins Rötliche. Das Farbspektrum reicht von lachsfarben über pink bis kirschrot. Weil es darum geht, einen möglichst geringen Alkoholgehalt und frische Aromen zu erreichen, ist er besonders im Sommer beliebt. Die Facetten des Rosé reichen von leicht und anregend bis zu komplex und tiefgründig.
Roséwein Herstellung
Für die Herstellung eines Roséweins gibt es verschiedene Methoden. Im Gegensatz zur Rotweinherstellung werden beim Rosé die Schalen der Trauben früh vom Most getrennt, damit weniger Farbstoffe aus der Haut in den Wein gelangen. Der Most gärt anschließend wie ein Weißwein weiter. Auf diese Weise erhält leichte Roséweine. Oder blaue Trauben werden erst nach zwei bis drei Tagen auf der Maische abgepresst. So erhält man Roséwein mit deutlich roter Farbe. Eine weitere Methode ist, aus einem Gärbottich für Rotwein nach 12 bis 48 Stunden ungefähr 10 bis 15 Prozent des Mostes ohne Pressung abzuziehen, um daraus Roséwein zu erzeugen. Das wird Saignée-Methode genannt. Ein so hergestellter Roséwein ist ein Nebenprodukt der Rotweinerzeugung. Ferner kann man Rotwein die Tannine entziehen und durch Behandlung mit Aktivkohle aufhellen. Und schließlich kann man Weißwein mit 10 bis 20 Prozent Rotwein mischen, was zur Herstellung von Rosé-Schaumweinen gemacht wird, ansonsten in der EU aber nicht zulässig ist.
Roséwein-Sorten und Roséwein-Rebsorten
Es gibt keine speziellen Rebsorten für Roséwein. Im Prinzip kann Roséwein aus allen Rebsorten hergestellt werden, die auch für Rotwein geeignet sind. Einige Rebsorten sind dennoch besonders beliebt. Für den leichten, prickelnden deutschen Weißherbst wird zum Beispiel häufig Spätburgunder verwendet. In Frankreich kommen oft die Rebsorten Cinsault, Grenache, Mourvèdre, Pinot Noir, Tempranillo und Syrah zum Einsatz. In Italien wiederum sind die Rebsorten Corvina, Molinara und Rondinella besonders beliebt. Der Charakter des Roséweins hängt auch vom Alter der Rebstöcke ab. Junge Rebstöcke und früh geerntete Trauben ergeben frische, fruchtige Weine, die unkompliziert zu genießen sind und auch gerne zu leichten Gemüse- und Fischgerichten gereicht werden. Ab einem bestimmten Alter der Rebstöcke gewinnen die Trauben an Tiefe, was zu kräftigen Roséweinsorten führt. Hierfür werden dieselben Rebsorten verwendet wie für gehaltvolle Rotweine verwendet.
Roséwein aus Deutschland
In Deutschland werden rund 35 Rosé-Rebsorten angebaut, darunter Dornfelder, Portugieser, Regent und Spätburgunder. Aber Doch nicht jeder roséfarbene Wein aus Deutschland wird auch als Rosé bezeichnet. Es gibt auch die Bezeichnung „Weißherbst“. Weißherbst muss im Gegensatz zu Rosé immer reinsortig gekeltert werden, weshalb auf dem Etikett immer auch die Rebsorte angegeben sein muss. Außerdem müssen die Trauben für Weißherbst aus einer einzigen Lage stammen. In der Regel wird Weißherbst aus Pinot Noir gekeltert. Daneben kommen auch Pinot Meunier (Schwarzriesling) oder Blauer Portugieser zum Einsatz. Weil Weißherbst hierzulande nicht mehr allgemein bekannt ist, taucht auch die Bezeichnung „hell gekelterter Rotwein“ oder „Blanc de noirs“ auf. Noch etwas anderes ist der Rotling, der aus gemeinsamer Kelterung von Rot- und Weißweintrauben hervorgeht. Er ist somit ein besonderer Roséwein. Der „Schillerwein“ ist beispielsweise ein traditioneller Rotling aus dem Württemberg.
Roséwein trocken
Die Klassifizierung eines Roséweins als trocken, halbtrocken oder lieblich richtet sich nach dem Restzuckergehalt des Weins. Trockener Roséwein hat einen maximalen Restzuckergehalt von vier Gramm pro Liter. Roséwein mit einem Zuckergehalt von bis zu neun Gramm ist jedoch noch trocken, wenn der Säuregehalt maximal zwei Gramm pro Liter unter dem Restzuckergehalt liegt. Wie hoch der Restzuckergehalt eines Roséweins ist, hängt vor allem vom Zeitpunkt der Traubenlese ab.
Trockener Roséwein ist leicht und frisch, besticht durch Fruchtaromen und ein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure. Trockene Rosés haben eine klare Struktur und eine fein abgestimmte Säure. Ein trockener Roséwein ist eine gute Alternative zum Weißwein. Was die Begleitung zum Essen betrifft, so passt trockener Roséwein besonders gut zu gegrilltem Fleisch und Gemüse, aber auch zu gewürzten Gerichten.
Guter Roséwein
Für Roséwein steht keine andere Weinregion so sehr wie die Provence. Ein Rosé de Provence ist damit ein unbedingter Klassiker. Und im Côtes du Rhône-Gebiet gibt es mit Tavel sogar eine Appellation, in der nichts anderes als Rosé erzeugt wird. Das ist weltweit einmalig – aber entdecken Sie die Vielfalt der Rosés. Ein guter Roséwein ist einer, der Ihnen hervorragend schmeckt. Ob aus Südfrankreich, Italien oder ein Weißherbst.