Sekt
Sekt ist die insbesondere in Deutschland und Österreich gängige Bezeichnung für Qualitätsschaumwein. Sekt ist eine Veredelungsstufe von Wein durch eine weitere alkoholische Gärung. Der Kohlensäuredruck des abgefüllten Sektes muss mehr als 3,5 bar betragen und kann bis zu 6 bar erreichen. Sekt hat eine lange Tradition in Deutschland. Die ersten Sektkellereien wurden Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet.
Sekt-Herstellung
Die für Sekt benötigten Weine werden Sektgrundweine genannt. Sie sollten immer aus Trauben hergestellt werden, die eine feine, frische Säure aufweisen. Sektgrundweine werden daher nach ihrem Säuregehalt und nicht nach ihrem Zuckergehalt ausgewählt. Da der Säuregehalt der Trauben während der Reifung stark abnimmt, werden die Trauben für die Herstellung von Sektgrundweinen vor der allgemeinen Traubenlese geerntet. Die Trauben werden zu Wein vergoren. Diesem Grundwein wird zunächst Zucker und eine spezielle Hefe zugesetzt, die hohem Druck standhält. Bei der anschließenden zweiten Gärung entsteht CO2. Bei der ursprünglichen Methode der Schaumweinherstellung, der Méthode champenoise, wie auch bei der klassischen Flaschengärung findet die zweite Gärung in der Einzelflasche statt.
Sekt-Sorten
Bei Sekt sind die Geschmacksbezeichnungen anders geregelt als bei Wein, da die natürliche Kohlensäure im Sekt die Wahrnehmung der Süße abschwächt. Aus diesem Grund sind beispielsweise die Restzuckerwerte für einen trockenen Sekt deutlich höher als für einen trockenen Wein: brut nature: 0-3 Gramm Zucker pro Liter, extra brut: 0-6 Gramm pro Liter, brut: 0-12 Gramm pro Liter, extra trocken: 12-17 Gramm pro Liter, trocken: 17-32 Gramm pro Liter, halbtrocken: 32-50 Gramm pro Liter, mild: über 50 Gramm pro Liter. Sekt gibt es in Weiß, als Rosé und auch in Rot. Sekt kann aus sortenreinen Grundweinen oder aus Cuvées hergestellt werden. Bei Winzersekte darf der Erzeuger für den Sektgrundwein nur Trauben aus den eigenen Weinbergen verwenden.
Sekt-Marken
Deutschland gilt als der größte Sektmarkt der Welt, auf den fast ein Viertel des weltweiten Sektverbrauchs entfällt. Traditionell haben die Marken der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien einen hohen Anteil am deutschen Sektmarkt. Hinzu kommen Henkell & Söhnlein und die Sektkellerei Schloss Wachenheim. Die spanische Kellerei Freixenet hat ebenfalls einen hohen Marktanteil. Die Top-10-Marken sind: Rotkäppchen, Freixenet, Söhnlein, MM Extra, Faber, Mumm Sekt, Jules Mumm, Cinzano, Light Live und Kupferberg.
Etwas Besonderes ist Winzersekt. Ihn gibt es in Deutschland seit Ende der 1980er Jahre und bis heute wird die Tradition des Sekts von vielen Weinkellereien weiter gepflegt. Für Winzersekt muss der Erzeuger hohe Qualitätsstandards einhalten. Außer dass nur Trauben aus eigenen Weinbergen verwendet werden, was dem Sekt die persönliche Handschrift des Winzers verleiht, müssen alle Winzersekte nach dem traditionellen Verfahren der Flaschengärung hergestellt werden.
Sekt in süß
Süßer Sekt wird unter mit Angaben wie mild, sweet, dolce oder doux vermarktet. Wegen der unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen für Wein und für Schaumwein ist es wichtig, beim Kauf von Sekt zu bedenken, dass trockener Sekt süßer ist als trockener Wein. Dann sollte man vielleicht eher brut nature, extra brut oder brut wählen. Und Obacht: Milder Sekt ist in der Tat süß – das muss nichts Schlechtes sein, erfordert aber Sorgfalt bei der Paarung mit einem Menu. Milder Sekt passt am ehesten zu Desserts wie Obstsalaten oder Sorbets. Gute milde Winzersekte präsentieren neben der Süße noch ausreichend Charakter und Fruchtaromen.
Guter Sekt: Preis ist nicht alles
Es muss nicht immer Champagner sein – das internationale Gütesiegel für hochwertigen Schaumwein par excellence. Hochwertige Sekte bekommen Sie auch von Winzern außerhalb der Champagne. Diese Winzersekte sind oft nicht weniger faszinierend und facettenreich und manchmal viel aufregender. Am besten, Sie suchen ein Weingut auf, das eigenen Winzersekt erzeugt oder vertrauen auf einen Fachhändler, der direkt mit Winzern kooperiert. So erhalten Sie auch für kleineres Geld elegante Winzersekte, die zwar nicht den großen Prestige-Namen tragen, dafür aber mit Geschmack weit ab vom Mainstream vollends überzeugen.