Die Côte des Blancs durchläuft die weltberühmte französische Weinbauregion Champagne südlich vom Valleé de la Marne in Nord-Süd-Richtung. Das schmale, rund 20 km lange Anbaugebiet ist charakterisiert durch nach Osten ausgerichtete Hänge und verdankt seinen Namen der Farbe der angebauten Rebsorte: 95 % Chardonnay. Die Champagner aus diesem Gebiet tragen die Bezeichnung „blanc de blancs“. Im Zentrum dieses besonderen Landstrichs hat Maurice Doyard 1927 das Weingut Doyard-Mahé gegründet. Doyard hat auch jenseits der Arbeit in den eigenen Weinbergen der Champagne wertvolle Dienste erwiesen und nachhaltig für das Renommee der Region als Appellation d’Origine Protégée gewirkt. 1941 zählte er zu den Mitbegründern des Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne (CIVC).
Maurice Doyard war der Urgroßvater der heutigen Winzerin Carole Doyard, die Maison befindet sich also bereits seit vier Generationen im Familienbesitz – dieses generationsübergreifende Vinifikations-Know-how spiegelt sich in jedem Tropfen Champagne Doyard-Mahé wider. In Vertus, heute ein Ortsteil von Blancs-Coteaux südlich von Epernay, ist die Familie seit rund einem Jahrhundert zu Hause und seit 1952 stellt die Moulin d'Argensole, eine Wassermühle aus dem 18. Jahrhundert, das Herz des Gutes dar. Hierher werden die Trauben nach der Lese gebracht und hier können die Besucher der Maison die Köstlichkeiten von Doyard-Mahé probieren, im Frühjahr und Sommer auch im Schatten der blühenden Bäume des wunderschönen Gartens, wo die idyllische Atmosphäre Zeugnis vom traditionsreichen Winzer-Familienleben und vom savoir-vivre der Champagne ablegt.
Auf den Gutsgründer Maurice Doyard folgte Jean, dann Philippe und seit 2005 steht Carole Doyard dem Gut als Besitzerin, Managerin und Winzerin vor. Wie es für die Côte des Blancs typisch ist, wird auch auf den 6 Hektar von Doyard-Mahé zu 95 % Chardonnay angebaut, der Rest ist Pinot noir. Bio-zertifiziert ist die Maison noch nicht, aber für Carole Doyard haben der Respekt für die Umwelt und die Gesundheit ihrer Böden höchste Priorität. Herbizide werden nicht mehr eingesetzt und auch der Einsatz von Pestiziden wurde stark eingeschränkt. Stattdessen wird auf Gründüngung mit eigenem Kompost und Komposttee gesetzt. Doyard ist überzeugt, dass eine lebendige und vielfältige Bodenbiologie die mineralischen Besonderheiten ihres Terroirs auf die Trauben optimal überträgt. Diese werden bei Doyard-Mahé ausschließlich mit der Hand verlesen und danach sorgfältig selektiert.
Bis auf den Rosé bestehen die Champagner von Doyard-Mahé, wie es für Blanc de blancs typisch ist, zu 100 % aus Chardonnay. Dennoch erscheint der Name „Champagne Cuvée“ auf den Etiketten. Was zunächst verwirrt, lässt sich schnell aufklären: Es bezieht sich auf eine Besonderheit bei der Champagner-Bereitung. Beim Pressen wird der zuerst gewonnen Most als „Cuvée“ bezeichnet. Dies ist der Saft des Fruchtfleischs, der ohne großen Druck gewonnen wird. (Die beiden späteren Säfte sind die „Première Taille“ der zweiten Pressung und die „Deuxième Taille“.) Bei Doyard-Mahé wird nur der beste Saft verwendet, also die Cuvée. Nur diese wird hier als qualitativ hochwertig angesehen, um Weine großer Finesse mit subtilen Aromen und einzigartigem Geschmack hervorzubringen. Cuvée-Champagner können auch besser altern.
Zu den verschiedenen Blanc de blancs-Cuvées von Doyard-Mahé zählen die Cuvée Empreinte, die Cuvée Désir oder die Millesime-Cuvées. „Empreinte“ (Prägung, Abdruck) verweist auf die Familientradition, weil dieser Champagner in dieser Ausgestaltung schon vom Großvater
hergestellt wurde. Der „Désir“ entspricht dem „Wunsch“ von Carole Doyard, einen besonderen Champagner mit weniger Zucker aber mehr Komplexität zu erzeugen. Die „Millesimes“ schließlich sind Jahrgangs-Champagner. Aber auch ein Rotwein aus den Pinot noir-Trauben des Gutes wird bei Doyard-Mahé gekeltert. Alle ihre Erzeugnisse versteht Carole Doyard als definitiven Ausdruck des Erbes ihrer Vorfahren und praktische Umsetzung ihrer Philosophie der Liebe und des Respekts gegenüber dem natürlichen Leben auf ihrem Terroir.