Weinerlebnis in unberührter Natur
Zwei Flüsse geben dem Anbaugebiet seinen Namen, denn die meist terrassierten Weinberge liegen vor allem in den engen Flusstälern von Saale und Unstrut.
Hier verläuft der 51. Breitengrad nördlicher Breite, das Anbaugebiet ist somit das nördlichste Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands. Trotzdem beschert die Natur der Region ausgedehnte Vegetationszeiten. Und der ausgewogene Mix von Sonne und Kühle sorgt für feingliedrige und spritzige Tropfen.
Natürlich lauern tiefe Frostgrade im Winter oder Spätfröste im Frühjahr, so dass Weinbau nur in geschützten Lagen möglich ist. Die Rebhänge sind vorwiegend nach Süden gerichtet. In den Flusstälern bilden – Wärmeinseln – ein besonders mildes Mikroklima. Mit rund 500 mm Niederschlag jährlich zählt die Weinbauregion zu den niederschlagsärmsten in Deutschland. Die Sonne scheint etwa 1.600 Stunden im Jahr. Die durchschnittliche Erntemenge beträgt nur 50 hl/ha.
Ursprüngliche Landschaften finden sich hier: Steilterrassen, Jahrhunderte alte Trockenmauern und Weinberghäuschen, dazwischen Streuobstwiesen und Flussauen. Hoch oben stehen trutzige Burgen und Schlösser. Kultur und Geschichte, Natur, Romantik und Wein sind hier ganz selbstverständlich vereint. Die Reben geben der Flusslandschaft ihren unverwechselbaren Charakter und das seit über 1.000 Jahren. Seine erste urkundliche Erwähnung fand der Weinbau an Saale und Unstrut im Jahr 998.
Entlang der Weinstraße Saale-Unstrut verlaufen die “Straße der Romanik” sowie die “Himmelswege”. Burgen und Schlösser, wie die Neuenburg oder Rudelsburg, bedeutende Bauwerke, wie der Naumburger Dom, sowie mystische Stätten, wie der Fundort der “Himmelsscheibe von Nebra”, erzählen von der kulturellen Geschichte des Landes. Als heimliche Weinhauptstadt gilt Freyburg an der Unstrut. Alljährlich am 2. Septemberwochende findet hier das größte Winzerfest der Region statt.
Auf dem sehr gut ausgebauten Rad-, Wander- und Wasserwegenetz macht die Erkundung des Anbaugebiets und seiner Weine, der Weingüter, Straußwirtschaften und Gutsschänken besonders viel Spaß. Der weitaus größte Teil des Weinbaugebiets befindet sich im Naturpark Saale-Unstrut Triasland.
Traditionell trocken ausgebaute Weine mit gebietstypischer, fein nuancierter Fruchtigkeit und Spritzigkeit sind das Markenzeichen des Gebietes, das mit 772 Hektar zu den kleineren Weinanbaugebieten Deutschlands zählt. Der größte Teil der Weinberge liegt im Süden Sachsen-Anhalts, einige Hektar in Thüringen und Brandenburg.
Rund 30 Rebsorten laden zum Probieren und Vergleichen ein. Die Hauptsorte ist der Müller-Thurgau, der hier dank des geringen Ertrags erstaunliche Feinheiten birgt. Besonders stolz sind die Winzer von Saale und Unstrut auf ihren Weißburgunder, auch Silvaner und Riesling gehören zu den Klassikern der Region. Auf einem Viertel der Rebfläche stehen Rotweinsorten, vor allem Portugieser, Dornfelder, Spätburgunder und Zweigelt. Es sind Raritäten, die meist schnell ausverkauft sind.
Saale-Unstrut im Überblick
Geographische Lage: 51. Breitengrad nördlicher Breite – in den Tälern von Saale und Unstrut
Klima: Jahresmitteltemperatur bei 9,1° C, geringe Niederschlagsmenge (500 mm/Jahr), druchschnittlich 1.600 Sonnenstunden/Jahr
Böden: Muschelkalk, Buntsandstein, Lösslehm, Kupferschiefer
Rebfläche: ca. 770 ha, 3 Bereiche, 4 Großlagen, 34 Einzellagen
Rebsorten: Müller-Thurgau, Weißburgunder, Silvaner, Riesling, Portugieser, Dornfelder
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