Weingut Stefan Potzinger
Mit drei Worten beschreibt das Weingut Potzinger seine Weine: "Gewachsen. Nicht gemacht." Dieses Kredo wird in jedem Herstellungsschritt befolgt, sodass naturbelassene, starke Weine entstehen. Auf insgesamt 15 Hektar reifen die Trauben und geben nach der Verarbeitung im Weinkeller ihren Charakter an jede Abfüllung weiter. Kenner merken es sofort: Im Potzinger-Wein schmeckt man die Südsteiermark.
Das Weingut Potzinger befindet sich bereits in der fünften Generation. Im Jahr 1860 kaufte die Familie das Winzerhaus samt Weingärten und baute in über 160 Jahren einen beeindruckenden Familienbetrieb auf. In der Gegenwart führt Stefan Potzinger das Weingut Potzinger. Er übernahm die Leitung 1997 und vereint das Wissen seiner Vorfahren mit den Möglichkeiten der Moderne. Für Freunde der Familie sowie Stammkunden gibt es auf dem Gelände zudem Übernachtungsmöglichkeiten im Winzerhaus. Das kleine Urlaubsparadies inmitten der Weingärten bringt Weingenießer mit der Natur in Gleichklang.
Jeder Potzinger-Wein wird aus Trauben gewonnen, die naturnah angebaut worden. Es folgen nach der Reifezeit eine selektive Handlese und schonende Weiterverarbeitung im Keller. Sowohl Aufbesserung als auch Säurekorrektur werden bewusst vermieden. Auch Gerbstoffe werden nicht verwendet. So entstehen auf dem Weingut Potzinger naturbelassene Weine, deren jeweilige Typizität stark ausgeprägt ist. Es dominieren Reben für Weißweine, darunter Sauvignon Blanc, Weißburgunder und Riesling. Daneben finden sich auf dem Weingut Potzinger Trauben für Scheurebe, Welschriesling und Chardonnay sowie Gelber Muskateller und Traminer. Rotweine sind beispielsweise mit der Rebsorte Blauer Zweigelt vertreten.
Die Weingärten der Familie Potzinger erstrecken sich nicht nur über die Südsteiermark, sondern umfassen ferner Rebflächen im Sausal. Die berühmteste Lage des Weingutes ist die Riede Sulz. Sie wurde erstmals 1208 erwähnt und besitzt eine südlich ausgerichtete Hanglage. Hier entstehen vielschichtige Weine wie der Sauvignon Blanc "Jospeh". Das Weingut Potzinger hat eine weitere Top-Lage: Ried Czamillonberg. Die Pflanzen wurzeln in kalkreichem Opok-Boden und sind nach Südwesten am Hang ausgerichtet. Die dritte Top-Lage: Ried Steinriegel. Der Hang auf bis zu 600 Metern Höhe ist von Schiefer geprägt und bringt mineralische Weine hervor.
Südsteiermark DAC
Hohe Hügel, steile Weingärten uns eine Leitsorte: der Sauvignon Blanc
Die Südsteiermark ist mit 2.563 Hektar das größte Weinbaugebiet der Steiermark. Sie ist die Heimat vieler Winzer unterschiedlicher Größe, die allesamt qualitativ hochwertige Weine auf extrem hohem Niveau herstellen. Das Kulturland wirkt auf den ersten Blick wie eine kleine, dicht verwobene, kompakte, schnell überblickbare und übersichtliche Scholle.
Die südliche Steiermark packt den Besucher wie den Bewohner mit ihrer Schönheit, der Stimmung, die einmal von schräg einstrahlender Sonne, dann wieder von zwischen den Hügeln aufsteigenden Nebeln dominiert wird.
Wildromantisches Hügelland
Das pittoreske Weinland ist mit seiner wildromantischen, hügeligen Kulturlandschaft eine der schönsten und einladendsten Weinregionen Europas – ein Labsal für Auge und Seele.
Für guten Wein braucht es gutes Schuhwerk.
Doch Weinbau ist hier regelrecht Schwerstarbeit, weil die meisten Reben auf extremen Steilhängen stehen, in welchen man fast nur mit den Händen arbeiten kann und maschinelle Hilfe kaum möglich ist.
Jede Traube ein Einzelstück
Es ist aber genau diese mit viel Aufwand verbundene Landwirtschaft, die individuelle Weine garantiert, weil jeder Winzer der Südsteiermark sein eigenes Konzept für seine Hänge und Anbauflächen ausarbeiten muss. Er kann nie auf schnelle und einfache Zugänge vertrauen, wie sie anderswo, wo die Rebstöcke zu Tausenden in einer weitläufigen Ebene stehen, gang und gäbe sind
In der Südsteiermark befinden sich die fünf Ortsweingebiete Kitzeck-Sausal, Eichberg, Leutschach, Gamlitz und Ehrenhausen.
Was anderswo Mode ist, gehört hier zur Tradition.
Die Südsteiermark: Heimat der frischesten und gehaltvollsten Sauvignons Mitteleuropas. Die Südsteiermark ist für duftige und frische Weine wie auch für burgundisch ausgebaute Spitzenabfüllungen bekannt. Sauvignon Blanc, jene Sorte, mit der die Steiermark international berühmt wurde, hat hier eine lange Tradition und ist kein Modewein; der Sauvignon wird hier mit 21 Prozent Anbaufläche am häufigsten gepflegt.
Dann folgen Welschriesling mit 16,5 Prozent. Weißburgunder mit 11,4 Prozent, Muskateller mit knapp 10 Prozent und Morillon, der steirische Chardonnay, mit 8,6 Prozent der Anbaufläche. Außerdem zählt man noch kleine Flächen Riesling und Grauburgunder, sogar etwas Scheurebe.
Der Sauvignon Blanc konnte im Zuge der kontinuierlich fortschrittlichen Arbeit der Winzer zur Leitsorte der Region entwickelt werden. Heute sind die Weine ein festgeschriebenes Kapitel im Buch der weltbesten Sauvignons.
Rote Sorten spielen in der Südsteiermark keine große Rolle und beanspruchen insgesamt nur 13 Prozent der Rebfläche. Doch auch wenn der nationale und internationale Fokus nicht auf den Rotweinen der Region liegt, so sorgen einige Winzer durchaus für trinkfreudige und auch avantgardistische Überraschungen.
Jede Menge guter Böden
So vielschichtig wie die Rebsorten sind auch die Böden der Südsteiermark – von Sand bis Schiefer, von Mergel bis Kalkstein. Ein feuchtwarmes, mediterranes Klima mit geringen Einflüssen der pannonischen Ebene bestimmt den langen Vegetationsverlauf; warmen Sommer- und Herbsttagen folgen kühle Nächte, die die Entwicklung eines reichhaltigen Aromas fördern, das den Weißweinen zu Nuancenreichtum und auch Nobless verhilft.
Sauvignon Blanc mag auf der ganzen Welt verbreitet und eine weltbekannte Sorte sein, aber es gibt neben der Südsteiermark nur wenige Gebiete, etwa das französische Loiretal, die man mit guten Qualitäten in Verbindung bringt. Südsteirische Sauvignons überzeugen mit Aroma, Frische, Delikatesse und Dichte; kaum eine Rebsorte hat so viele Geschmacks-Gesichter. Holunder, Brennnessel und Paprika bestimmen die besonders frischen und vergleichsweise früh gelesenen Sauvignons der Region. Grapefruit und Maracuja prägen die Weine der Mitte. Stachelbeeren, Johannisbeeren und vermehrt auftretende Kräuteraromen kennzeichnen die hochwertigen Sauvignons.
Nirgendwo anders – und das ist keine Übertreibung – hat sich der Weinboom in den letzten dreißig Jahren so stark bemerkbar gemacht wie in der Südsteiermark.