Juwel im Südwesten
An der Nahe erwarten den Besucher sanftes Grün, romantische Flusstäler und dramatische Felsformationen. Dazu gastfreundliche Winzer und ihre vielfältigen Weine.
2.000 Jahre Weinbautradition hat das Anbaugebiet an der Nahe und den Nebenflüssen Glan und Alsenz. Vor kalten Winden durch den hohen Hunsrück geschützt, schaffen milde Temperaturen und viel Sonnenschein ein hervorragendes Klima für den Weinbau in dem regenarmen und sonnigen Tal. Hier wachsen auf 4.225 Hektar Rebsorten wie Riesling, Rivaner, und Silvaner.
Auch die Spielarten des Burgunders sowie Kerner, Scheurebe, Portugieser und Dornfelder sind hier zu Hause. Lieblingskind der Winzer ist der an Finessen reiche Riesling, ein Viertel der Rebfläche ist damit bestockt.
Eine bewegte Erdgeschichte hat der Nahe-Region eine große Bodenvielfalt beschert. Die Reben wachsen auf Schiefergestein, vulkanischen Porphyr- oder Löss- und Lehmböden. Das ermöglicht eine Vielfalt an Rebsorten und Weinstilen.
An der Nahe ist immer etwas los: Beim beschwingten Hoffest mit Jazz, beim festlichen weinkulinarischen Abend oder bei einer kräftigen Vesperplatte nach dem Wandern macht sich der Nahewein stets als guter Begleiter.
Für Wellness hat sich die Nahe ebenfalls einen Namen gemacht: Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein und Bad Sobernheim sind beliebte Orte der Entspannung. Die Gäste genießen nicht nur das solehaltige Wasser aus den Heilquellen, sondern lassen es sich auch bei Sauna, Lehmbad, Felkekur oder Vinotherapie wohl ergehen.
Einen guten Einblick in das Anbaugebiet gewinnt man auf der idyllischen Naheweinstraße oder dem Naheradweg. Für Wanderer bietet sich der traumhaft schöne 100 km lange “Weinwanderweg Rhein-Nahe” im Naturpark Soonwald Nahe an. Bad Kreuznach mit seinen historischen Brückenhäusern und den zahlreichen Erinnerungen an die Römerzeit ist immer einen Ausflug wert. Das romantisch im Talkessel gelegene Bad Münster am Stein-Ebernburg ist bekannt für seinen mittelalterlichen Markt, die Burg und seine Ritterspiele. Und wer erst einmal einen Blick vom Rotenfels – übrigens die höchste Steilwand nördlich der Alpen in Deutschland – geworfen hat, weiß, warum die Menschen hier stolz auf ihre Heimat sind.
Den Nahewein entdecken kann man in bester Gesellschaft auch auf einem der zahlreichen Weinfeste an der Naheweinstraße, die überwiegend im Spätsommer stattfinden. Wer den Nahewein erst einmal funkelnd im Glas genossen hat, dem eröffnen sich feinste Geschmacksfacetten: frische Frucht, feine Säure, mineralische Noten und reiche Aromen. Kein Wunder also, dass Nahewein ein Geheimtipp unter Kennern ist, ein Juwel aus dem Südwesten.
Nahe im Überblick
Geographische Lage: Weinbau entlang des Flusses Nahe am Fuß des Hunsrücks von Martinstein bis Bingen und in den Seitentälern von Guldenbach, Gräfenbach, Glan, Trollbach, Ellerbach und Alsenz, eingebettet im Naturpark Soonwald-Nahe
Klima: ausgeglichen, mild, frostarm und regenarm
Böden: Quarzit- und Schieferböden an der unteren Nahe; Porphyr, Melaphyr und Buntsandstein an der mittleren Nahe; Verwitterungsböden und Tonüberlagerungen aus Sandstein, Löss und Lehm bei Bad Kreuznach
Rebfläche: ca. 4.200 ha, 6 Großlagen, 310 Einzellagen
Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Kerner, Silvaner, Weißburgunder, Grauburgunder, Dornfelder, Spätburgunder und Portugieser
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