Typisch badisch
Das Weinbaugebiet Baden, mit 15.834 Hektar Rebfläche das drittgrößte Deutschlands, erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über eine Länge von etwa 400 Kilometern.
Entsprechend vielgestaltig präsentieren sich die Weine entlang der Badischen Weinstraße. Diese sind „von der Sonne verwöhnt“, darin sind sich die Weinkenner schon lange einig. So war es nur konsequent, dass Baden als einziges deutsches Weinbaugebiet der EU-Weinbauzone B zugeschlagen wurde. Deshalb müssen die Weine höhere Oechslegrade als anderswo aufweisen. Reichlich Sonnenscheinstunden und die wohl wärmsten Orte Deutschlands am Kaiserstuhl sorgen dafür, dass dies auch gelingt.
Anbaugebiet Baden erstreckt sich von der Tauber im Norden bis zum Bodensee im Süden. Die neun Bereiche, in die das Anbaugebiet aufgeteilt ist, sind landschaftlich und klimatisch recht unterschiedlich. So können hier die verschiedenartigsten Weine gekeltert werden. Im Norden des Anbaugebiets, in Tauberfranken, an der Badischen Bergstraße und im Kraichgau stehen Rivaner, Riesling und Schwarzriesling im Vordergrund.
In der Mitte Badens, in der Ortenau, wachsen vor allem Spätburgunder und Riesling, im Süden, also im Breisgau, am Kaiserstuhl und im Tuniberg vornehmlich rote und weiße Burgunder. Das Markgräflerland an der Grenze zur Schweiz pflegt die Weißweinspezialität Gutedel, und am Bodensee gedeihen vor allem Spätburgunder und Müller-Thurgau.
Baden ist das wichtigste deutsche Anbaugebiet für Spätburgunder. Die Sorte erfreut sich in all ihren Ausbaustilen und Geschmacksrichtungen – auch als Rosé oder Weißherbst – großer Beliebtheit. Samtige, kraftvolle Weine werden immer häufiger im Barrique ausgebaut. Und Baden ist Burgunderland, heißt es. So ist die ganze Rebsortenfamilie vertreten, kräftiger Grauburgunder ebenso wie eleganter Weißburgunder oder filigraner Auxerrois. Badisch Rotgold heißt die roséfarbene Spezialität aus Spät- und Grauburgundertrauben.
Nicht nur das milde Klima, die hübschen Weinorte und die landschaftliche Vielfalt locken viele Gäste nach Baden, beispielsweise an die Hänge des Odenwalds und Schwarzwalds oder an die Ufer des Bodensees. Touristisch sehr beliebt sind auch Städte wie Heidelberg, Konstanz, Baden-Baden, Karlsruhe oder Freiburg. Vielfältig auch das Angebot für den Aktivurlaub, sei es Radeln entlang der Tauber, ein Spaziergang auf einem der zahlreichen Weinlehrpfade oder Wandern auf den Weinwanderwegen.
Einige Kurstädte von Badenweiler bis Baden-Baden empfehlen sich für Wellnesstage, am Besten in Verbindung mit Wein. Über 100 Weinfeste laden zum Feiern ein, die größten zeigen das Weinangebot jeweils eines Weinbaubereichs, andere finden im historischen Ambiente statt und halten gar mittelalterliche Traditionen hoch. Auch die mehr als 50 badischen Winzergenossenschaften laden regelmäßig zu Tagen des offenen Winzerkellers ein. Den besten Überblick über das aktuelle Weinangebot aus badischen Kellern liefert jeweils im Mai die Badische Weinmesse in Offenburg, und der älteste badische Weinmarkt findet – wie schon im 19. Jahrhundert – alljährlich im April in Müllheim im Markgräflerland statt.
Baden im Überblick
Geographische Lage: Vom Bodensee entlang der Oberrheinischen Tiefebene über die Badische Bergstraße und den Kraichgau bis Tauberfranken
Klima: sonnig und warm, am Kaiserstuhl wärmste Region Deutschlands
Böden: Moränenschotter am Bodensee, tertiäre Kalk-, Ton- und Mergelböden, riesige Lössablagerungen, vulkanische Böden am Kaiserstuhl und im Markgräflerland, Muschelkalk und Keuper im Kraichgau und Taubergrund
Rebfläche: ca. 15.800 ha, 9 Bereiche, 16 Großlagen, 306 Einzellagen
Rebsorten: Spätburgunder, Müller-Thurgau, Grauburgunder, Riesling, Gutedel, Weißer Burgunder, Silvaner, Traminer
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