Weinbauregion Wien
Stammen die Weine der Anbauregion Wien wirklich aus der Großstadt? In der Tat werden die Reben der Wiener Weine direkt in den Vororten am Stadtrand, also am Grüngürtel der Metropole kultiviert – auf 637 Hektar. Bis ins späte Mittelalter befanden sich die Reben sogar noch innerhalb der Wiener Stadtmauern. Damit die Weinbauregion Wien auch zukünftig als Kulturlandschaft bestehen bleibt und nicht Opfer von Immobiliengeschäften wird, ist die Bewirtschaftung der Rebflächen durch ein neues Wiener Landesgesetz zwingend vorgeschrieben.
Die Wiener-Rebflächen nördlich der Donau haben sich optimal für den Anbau von Rebsorten aus der Burgunderfamilie gezeigt. Im Süden Wiens sind die dunklen Erdböden ideal für Rebsorten, die charakterstarke Weißweine und Rosé-Verschnittweine hervorbringen. Und so klein diese Weinbauregion ist, so fein ist sie jedoch auch. Der “Wiener Gemische Satz” beispielsweise wurde 2013 in die DAC-Familie Österreichs aufgenommen.
Die Vermarktung der Wiener Weine erfolgt sowohl über kleine Buschenschänken inmitten der Weingärten als auch über die dauerhaft geöffneten “Nobelheurigen”. Letztere bieten meist Buffets etwa mit leckeren Wurstspezialitäten, Kümmelbraten, Käse-Aufstrichen und Grillhendl an. Die Nobelheurigen und Buschenschänken sind nicht nur ein echter Besuchermagnet, auch Einheimische nehmen das Angebot gerne wahr.